Frage?

Was habe ich mit den Helden der Tora gemeinsam?

Antwort!

Das wissen Sie erst, wenn Sie es ausprobieren.


Ein Mann spaziert am Ufer eines Flusses entlang. Er sieht, wie ein Mädchen ins Wasser fällt und zu ertrinken droht. Ohne zu zögern, springt er in den Fluß und rettet das Kind. Später ist er überrascht, daß die Leute ihn einen Helden nennen. “Das hätte doch jeder getan”, sagt er.

Eine Frau hört, daß es in ihrer Stadt viele Analphabeten gibt, die meist keine anständige Arbeit finden. Obwohl sie viel zu tun hat, unterrichtet sie diese Leute zweimal in der Woche im Lesen und Schreiben.

Ein junges Paar, das Ihnen am Herzen liegt, verstrickt sich in Zank und Streit und gefährdet damit die Ehe. Sie hören den beiden geduldig zu und geben ihnen hilfreiche Ratschläge.

Obwohl das Engagement in diesen drei Fällen unterschiedlich ist, handelt es sich jedesmal um Mesirut Nefesch: ein Selbstopfer.


Auch im Wochenabschnitt Dwarim finden wir dafür ein Beispiel. Die Stämme Reuben und Gad gingen “ihren jüdischen Brüdern voraus” in den Kampf. An der Spitze des Heeres war die Gefahr natürlich am größten – sie bewiesen also Mesirut Nefesch.

Aber Mesirut Nefesch setzt nicht unbedingt voraus, dass Sie Ihr Leben riskieren. Es ist subtiler und komplexer als ein Sprung auf die Straße, um jemanden vor einem LKW zu retten. Aber es ist etwas Ähnliches.

Was ist den oben genannten Helden gemeinsam? Sie dachten nicht lange nach und nahmen keine Rücksicht auf eigene Interessen. Sie handelten instinktiv – das heißt, sie folgten dem Befehl ihrer Seele, nicht dem Befehl des Verstandes.

Das ist Dienst an G–tt. Sie ersetzen nicht etwa die Vernunft durch den Instinkt, sondern Sie überlassen der Seele die Führung beim Denken, Handeln und Reden.

Ihre Seele ist ein Teil G–ttes. Sie können mit ihr streiten und sie verleugnen. Aber wenn Sie ihr gehorchen und sich im richtigen Augenblick “gehen lassen”, werden Sie feststellen, dass mesirut nefesch gar kein Opfer ist, sondern ein Segen.