Ein Mann geht zum Arzt und erfährt, dass er todkrank ist. Er habe nur noch sechs Monate zu leben. „Ich weiß, dass Sie Junggeselle sind“, fügt der Arzt hinzu. „Und ich finde, jetzt ist es für Sie Zeit, an eine Heirat zu denken.“
„Würde ich dann länger leben?“
„Nein, aber es käme Ihnen länger vor.“
Ärzte und Psychologen wissen seit langem, dass eine Ehe gut für uns ist. Verheiratete leben im Durchschnitt länger und sind glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben als Ledige (obwohl es auch Leute gibt, die einander seit fünfzig Jahren anschreien).
Jetzt wirft eine Studie ein neues Licht auf die Ehe. Wissenschaftler berichten, dass Ehepartner, die seit langem verheiratet sind, einander ebenso gut Organe spenden können wie eineiige Zwillinge! Was das bedeutet, muss noch erforscht werden. Kommunizieren wir etwa auch auf der Ebene der Zellen? War diese Kompatibilität immer ein Teil unserer Liebe für einander? Oder werden wir uns im Alter ähnlicher? Wahrscheinlich schreibt jemand in diesem Augenblick eine Arbeit zu diesem Thema.
In dieser Woche lesen wir Matot-Masej, zwei Abschnitte der Tora, die oft gemeinsam gelesen werden. Aber das ist nur einer der Gründe, warum sie etwas über die Ehe sagen. Sie beginnen mit einer Erörterung über Gelübde, vor allem zwischen Ehepartnern, und oft wird das Wort „Band“ im Zusammenhang mit solchen Gelübden verwendet. Das heißt, wer seine Versprechen hält, knüpft ein stärkeres Band zum Ehepartner.
Dieser Schabbat wird Schabbat Chasak genannt, weil es Brauch ist, an diesem Tag „Chasak, chasak, wenisChasek“ (Sei stark, sei stark, dann wirst du gestärkt) zu sprechen. Das sagen wir am Ende jedes Buches der Tora und bekräftigen damit, dass die Einheit uns stark macht. Das doppelte „Sei stark!“ symbolisiert ebenfalls die Ehe – als werde der erste Satz zum einen und der zweite zum anderen Partner gesagt.
In unserer Literatur wird das jüdische Volk oft als spiritueller Ehepartner G–ttes betrachtet, und die Tora selbst bezeichnet uns als „Braut“. Mit alldem ist aber nicht nur die Ehe gemeint, sondern auch die Kraft, die wir aus unserer Gemeinschaft schöpfen, wenn wir einander verbunden sind und uns gegenseitig unterstützen.
Einerlei, ob Sie verheiratet sind oder nicht, Sie sind durch Gelübde gegenüber G–tt, der Tora und aller Juden gebunden und geheilt, und das gibt Ihnen Kraft.
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