"Miriam, die Prophetin, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand" (Exod. 15:20).
Es heißt nicht: “Miriam nahm eine Pauke”, sondern: “Miriam nahm die Pauke” – also eine ganz bestimmte. Vor Jahren, als der Pharao befohlen hatte, Knaben zu ertränken, hatte Miriams Vater seine Frau verlassen, damit sie keine Kinder mehr bekommen sollte. Miriam flehte ihren Vater an zurückzukehren und prophezeite, die Mutter werde einem Sohn das Leben schenken, der das jüdische Volk erlösen werde. Ihre Eltern heirateten wieder, und in all den folgenden Jahren liebte Miriam die Pauke, auf der sie während der Hochzeit gespielt und zu deren Klängen sie getanzt hatte. Diese Pauke nahm sie in die Hand, nachdem das Rote Meer sich geteilt hatte. (Raw M. M. Alperin)
Frage:
1. Anstatt zu sagen et hatof (das Tamburin), was auf ein bestimmtes Instrument hindeutet, könnte es doch heißen tof (ein Tamburin)?
2. Warum erwähnt die Torah hier, dass Miriam eine Prophetin war?
Antwort: Achtzig Jahre vor dem Kriat Jam Suf, der Teilung des Roten Meeres, befahl der Pharao, die jüdischen Kinder zu töten. Damals trennte sich Amram von seiner Frau Jochewed, denn er fürchtete sich, Kinder zu bekommen. Seine Tochter Miriam flehte ihn an, Jochewed wieder zu heiraten und sagte voraus, diese werde ein Kind zur Welt bringen, das die Juden aus dem galut befreien werde. Da Miriam beharrlich blieb, heiratete er Jochewed erneut. Es gab eine fröhliche Hochzeitsfeier, auf der Miriam und ihr jüngerer Bruder Aharon tanzten und die Gäste unterhielten (Sotah 12a). In den folgenden Jahren hing Miriam sehr an dem Tamburin, das sie auf dem Fest gespielt hatte, und sie trug es immer bei sich.
Als Mosche mit dem jüdischen Volk durch das Meer ging, war die Befreiung aus Ägypten vollzogen. Miriam sah, dass ihre Prophezeiung sich erfüllt hatte, und sie nahm voller Freude das Hochzeits-Tamburin und forderte alle auf, mit ihr zu feiern.
Diskutieren Sie mit