Lieber Leser,

die dieswöchige Sidra enthält Anweisungen über das siebente Jahr, das Schmitta-Jahr, während dessen das Land nicht gepflügt, besät oder irgendwie bebaut werden darf. Gewiss, in der Praxis gehen die Vorschriften über Schmitta nur im Heiligen Lande an. Zwar mag so - wie vielfach bei Tora und ihren Mizwot - die tatsächliche Erfüllung dieser Anordnungen zeitlichen und räumlichen Beschränkungen unterliegen; was jedoch ihr inneres Wesen angeht, sind sie allumfassend, zeitlos und unbeschränkt.

Die tiefere Idee von Schmitta ist diese: Wir kennen keinen "Dualismus" von Materie und Geist; jede derartige Begriffsbildung ist abzulehnen. Die Tora lehrt uns, gerade im Gegenteil, dass es keine Trennung zwischen dem Geistige und dem Körperlichen gibt, dass es somit keinen Bereich des menschlichen Lebens gibt, aus dem G-tt ausgeschlossen werden könnte.

Darin liegt die tiefere Bedeutung der Einheit G-ttes, so wie wir Juden sie täglich (im Schma-Gebet) bekunden, und die wir angehalten sind, unseren Kindern einzuschärfen. Das ist in der Tat die Grundlage einer wahren jüdischen Erziehung, nämlich diese Überzeugung unseren Kindern beizubringen, diesen Glauben an G-ttes Einheit.

Schabbat Schalom