Lieber Leser,
im Wochenabschnitt Tasria lesen wir, wie der Kohen Menschen auf Symptome der Zaraat (Aussatz) untersucht. Es war eine körperliche Untersuchung mit spirituellen Aspekten. Betroffene wurden für tahor (rein) oder, G-tt behüte, für tamej (unrein) erklärt.
Viele von uns gehen regelmäßig zum Arzt, um sich körperlich untersuchen zu lassen. Gemessen werden z.B. Größe, Gewicht, Blutdruck und Cholesterin, vielleicht auch die Herzleistung auf einem Fahrradergometer.
Aber wann lassen wir uns „spirituell untersuchen“? Wie „groß“ sind wir? Sind wir stolze, aufrechte Juden, oder gehen wir gebeugt unter der Last von Minderwertigkeitsgefühlen? Und was ist mit dem „Gewicht“? Nehmen wir eine ausgewogene Tora-Nahrung zu uns, die unsere Seele speist, oder leiden wir an spiritueller Unterernährung? Und wie geht es dem Herzen? Ein jüdisches Herz pumpt nicht nur Blut; es pumpt auch Wärme und Liebe. Ein gesundes jüdisches Herz ist das Gefühlszentrum des Menschen. Es fühlt die Schmerzen anderer. Gesunde Herzen werden von Ereignissen inspiriert, die unverkennbar auf die Hand G–ttes in der Welt hinweisen. Wer nicht mitfühlend ist, leidet an blockierten Arterien.
Schabbat Schalom