Lieber Leser,

wir können die Mizwot, die Gebote, die G-tt den Menschen auferlegt hat, in drei Gruppen einteilen:

Mischpatim: Soziale Regeln, die denen jeder Gesellschaft ähneln.

Edut: Das Vermächtnis unserer Kultur und Geschichte. Jede Gesellschaft möchte, dass ihre Vergangenheit lebendig bleibt.

Chukim: Überrationale Gebote, die nur G-tt versteht und die Sterbliche nur befolgen, weil sie gläubig sind.

Der neue Wochenabschnitt heißt Mischpatim. Er handelt also von der ersten Kategorie, den sozialen Geboten, die eine logische Grundlage haben. „Und dies sind die Mischpatim, die ich vor euch lege“, beginnt der Text.

Es ist ungewöhnlich, dass ein Text mit „und“ anfängt. Darum zieht der Midrasch einen Vergleich zwischen diesem Tora-Abschnitt und dem vorigen. Der Zusammenhang ist enger als zwischen anderen benachbarten Abschnitten. Jitro, der vorige Wochenabschnitt, handelte von den zehn Geboten am Sinai. Diese stellen die weltliche Moral den g-ttlichen Geboten gegenüber, um uns daran zu erinnern, dass vernünftige Urteile ebenfalls auf dem Willen G-ttes basieren müssen, nicht auf den Regeln der Gesellschaft. Mischpatim erläutert dieses Prinzip genauer.

Schabbat Schalom