Lieber Leser,
zum Pessachfest sind rechtzeitige und recht komplexe Vorbereitungen nötig, um das jüdische Heim auf die großen Feiertage einzurichten. Nicht nur physische Vorbereitungen werden von uns verlangt, sondern wir müssen uns auch spirituell einstimmen. Im Leben eines Menschen sind Körperliches und Spirituelles eng miteinander verknüpft, besonders, wenn wir den Schabbat und unsere anderen Feste begehen.
An Pessach feiern wir die Befreiung des jüdischen Volkes aus der ägyptischen Sklaverei und damit auch die Überwindung dieser alten ägyptischen Lebensform, der "Scheußlichkeiten Ägyptens". Wir feiern also unsere physische Befreiung zusammen mit unserer spirituellen Freiheit, und in der Tat ist die eine nicht ohne die andere möglich: es gibt keine wirkliche Freiheit, wenn wir nicht die Tora annehmen, die unser tägliches Leben leitet; das reine und heilige Leben wird schließlich zu wirklicher Freiheit führen.
Es heißt: "In jeder Generation sollte jeder Mensch sich betrachten, als ob er ganz persönlich aus Ägypten befreit worden wäre." Das bedeutet, die Lektion von Pessach hat jedem einzelnen Menschen jederzeit etwas zu sagen. Die Geschichte von Pessach ist die Geschichte der ganz besonderen g-ttlichen Vorsehung, die allein das Schicksal unseres Volkes bestimmt. Was in der äußeren Welt geschieht, braucht uns nicht zu berühren; wir mögen - G-tt behüte! - zum Leiden inmitten allgemeinen Wohlstands ausersehen sein oder umgekehrt zur Sicherheit inmitten allgemeiner Unsicherheit und Plagen oder Katastrophen. Die Geschichte unserer Versklavung und Befreiung, von der Pessach handelt, verdeutlicht das überreichlich. Denn das Geschick unseres Volkes ist bestimmt durch seine Bindung an G-tt und seine Propheten.
Schabbat Schalom und Pessach koscher wesameach!