Lieber Leser,

die augenblicklichen Tage zwischen Purim und Pessach sind eine passende Zeit, um einige Gedanken über die wichtige historische Rolle auszudrücken, welche jüdische Frauen an diesen Festen spielten, und über die Lehren, die wir daraus ziehen können.

Nachdem es zweifellos die oberste Pflicht einer Frau ist, ihre ganze Zeit dem Haushalte, der Kindererziehung usw. zu widmen, hat die Tora sie von der Verbindlichkeit befreit, viele der Mizwot auszuüben. Es wird jedoch von ihr verlangt, dass sie die für Purim und Pessach gültigen Mizwot befolgt; so muss sie die Vorlesung der Megilla anhören und die Haggada lesen. Unsere Weisen erklären, dass diese Gebote deswegen auch den Frauen auferlegt sind, weil sie wesentlich zu den an Purim und Pessach gefeierten Befreiungen beigetragen haben.

Man muss beachten, dass die Rollen, die jüdische Frauen jeweils bei diesen beiden Ereignissen spielten, ziemlich verschiedenartig waren. Am Pessach konzentrierte sich der Einfluss der Frau auf Haus und Familie, und damit stellte sie all die wahrhaft jüdischen weiblichen Tugenden unter Beweis: Bescheidenheit, Frömmigkeit und Glaube. Am Purim dagegen zeigte Esther, dass eine jüdische Frau, wenn ihr durch die Vorsehung eine Stellung gesellschaftlichen Vorranges und Einflusses angewiesen wird, sie diese ganz zum Wohle ihres Volkes nutzt und bereit ist, dafür ihr eigenes Leben zu opfern.

Jüdische Frauen, Mütter und Töchter! Folgt dem großen Beispiel eurer Mütter aus früheren Zeiten und haltet die hohe Tradition jüdischer Frauentugend wach. Denkt stets daran, dass ihr für die Zukunft unseres Volkes verantwortlich seid!

Schabbat Schalom