Lieber Leser,

jedes neue Jahr wird eingeleitet durch die Zehn Tage von Tschuwa (Rückkehr), die mit den beiden Tagen von Rosch Haschana beginnen und im Jom Kippur ihren Höhepunkt finden. Wenn wir in dieser bedeutungsvollen Zehntage-Periode die Tage vom Ausgang von Rosch Haschana bis zum Eingang von Jom Kippur zählen, kommt dabei genau eine Woche heraus. So hat uns die Tora, in diesem Abstand zwischen den heiligsten Tagen des Jahres, eine Zeitspanne von genau sieben Tagen gegeben, in der jeder Wochentag einmal vorkommt, ein Sonntag, ein Montag usw.

Diese eine vollständige Woche – nicht mehr und nicht weniger – steht uns hier zur Verfügung, um Reue zu zeigen und zu sühnen und um es uns zu ermöglichen, es von nun an besser zu machen. Dass uns dafür eine ganze Woche gegeben worden ist, sollte sehr belangreich sein. Wenn wir den Sonntag dieser Woche so verbringen, wie es angebracht ist, wenn wir ihn in bester Weise nutzen, dann dient dies, insbesondere, als Reue und Sühne für all das an den Sonntagen des vergangenen Jahres begangene Unrecht. Wenn wir diesen Montag im richtigen Geiste verleben, so sollte dies Buße für alle Montage des letzten Jahres sein. Und so geht es die ganze Woche hindurch.

Sühne jedoch beruht auf zwei unerlässlichen Bedingungen, nämlich: Bedauern für das Vergangene und Entschlossenheit für die Zukunft. Deshalb ist gerade diese Zeitspanne von sieben Tagen auch ein Mittel für planmäßige Vorbereitung auf das kommende Jahr. Am Sonntag dieser Woche also sollten wir Pläne speziell für bessere zukünftige Sonntage machen, womit wir uns die Kraft und Fähigkeit schaffen, an den zukünftigen Sonntagen unseren Verpflichtungen nachzukommen und sie erfolgreich durchzuführen. Dasselbe gilt für alle sieben Tage dieser ganz vorzüglichen Woche.

Schabbat Schalom